Konventionelle Herzschrittmacher

Durch Medikamente und/oder Reizleitungsstörungen kann die Herzfrequenz unter Belastung oft nicht ausreichend gesteigert werden. Das Herz schlägt zu langsam oder es treten lange Pausen der Herzaktionen auf. Schrittmacher gleichen diese Schwäche durch eine angepasste Frequenzsteigerung aus.

Die Herzschrittmachertherapie wurde in den vergangenen Jahrzehnten revolutioniert. Es gibt eine Vielzahl von Therapiegeräten für Herzrhythmusstörungen:

  • Ein- und Zweikammerschrittmacher (VVI und DDD Schrittmacher)
  • Automatische Implantierbare Cardioverter / Defibrillatoren (AICD)
  • Biventrikuläre Schrittmachersysteme

Moderne Herzschrittmacher sind nur noch so groß wie eine Streichholzschachtel. Durch moderne Batterietechnik variiert die durchschnittliche Betriebszeit der Geräte zwischen 7 und 12 Jahren.

Automatische Implantierbare Cardioverter/Defibrillatoren AICD

Seit Ende der 1980er Jahre gibt es Automatische Implantierbare Cardioverter/Defibrillatoren (AICD), mit denen schwerwiegende Rhythmusstörungen wie Kammerflimmern oder -flattern behandelt werden können. An diesen Rhythmusstörungen sterben immer noch viele Menschen mit einem schwachen Herzen, bei denen die Rhythmusstörungen plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten (plötzlicher Herztod). Daher versuchen wir, mit speziellen Untersuchungsverfahren solche Patienten mit einem erhöhten Risiko für einen plötzlichen Herztod zu identifizieren und rechtzeitig einer lebensrettenden Therapie zuzuführen. Die AICD-Geräte können bösartige Rhythmusstörungen erkennen und durch einen Elektroschock oder spezielle Stimulationsformen beseitigen.

Die Überlebensrate wird durch den Einsatz der Geräte deutlich gesteigert. Die AICD müssen höhere Energien bereitstellen und sind daher deutlich größer als herkömmliche Schrittmacher. Allerdings zeigt sich auch hier eine revolutionäre technische Entwicklung. Die Geräte wurden in den letzten Jahren deutlich kleiner, ihre Lebensdauer beträgt mittlerweile zwischen drei und fünf Jahren.

Biventrikuläre Schrittmacher

Mit diesen Geräten wird das Herz an zwei Stellen stimuliert, nämlich an beiden Herzkammern (biventrikuläre Stimulation). Biventrikuläre Schrittmacher werden bei Patienten mit einer erheblichen Herzschwäche eingesetzt, die im EKG eine Leitungsverzögerung in Form eines Linksschenkelblocks zeigen.

In unserer Praxis betreuen wir viele Patienten, bei denen ein solches Gerät implantiert wurde. Diese Patienten litten unter einer Herzschwäche, die trotz massiver Medikation ein Alltagsleben nicht mehr möglich machte. Ein erheblicher Teil der Patienten hat bislang erheblich von der Therapie profitiert, die Ergebnisse sind ermutigend. Patienten, die anfangs kaum zehn Treppenstufen steigen konnten, waren bereits kurz nach Implantation des Gerätes in der Lage, drei bis vier Etagen zu bewältigen.