Um die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems zu ermitteln, wird üblicherweise ein Fahrrad-Belastungs-EKG erstellt. Die dabei erreichte Wattzahl im Verhältnis zum Körpergewicht gibt Aufschluss über die Belastbarkeit:
Normale Belastbarkeit: mehr als 2 Watt pro kg
Ausreichende Belastbarkeit: 1,5 bis 2 Watt pro kg
Mäßig eingeschränkte Belastbarkeit: 1 bis 1,5 Watt pro kg
Schlechte Belastbarkeit: unter 1 Watt pro kg
Beispiel: Eine 70 kg schwere Person, die auf dem Fahrradergometer 120 Watt erreicht, hat eine ausreichende Belastbarkeit.
Daneben führen wir bei Bedarf auch eine Leistungsdiagnostik auf dem Laufband durch. Da beim Laufen mehr Muskelgruppen angesprochen werden als beim Fahrradfahren, entspricht diese Diagnostik eher dem physiologischen Gesamtzustand. Die Laufbanddiagnostik erlaubt darüber hinaus eine feinere Programmierung von Schrittmachersystemen.
Spiroergometrie
Bei der Spiroergometrie analysieren wir während der Leistungsdiagnostik die Atmung, die Sauerstoffaufnahme und die CO2-Abgabe. Auch eine Laktat-Bestimmung kann ergänzt werden. Die so gewonnenen Informationen lassen Rückschlüsse auf die Fitness, die individuelle anaerobe Schwelle und den Zustand der Muskulatur zu. Damit wird es möglich, für Herz-Kreislaufkranke ein sicheres Training im aeroben Bereich zu entwickeln. Auch Hinweise auf Lungenerkrankungen können durch die Spiroergometrie gewonnen werden.
Schwer kranke Herzpatienten sollten auch regelmäßig trainieren. Allerdings müssen sie ihr Training strikt im aeroben Bereich absolvieren. Wird dies nicht eingehalten, drohen Sauerstoffmangelzustände sowie eine Übersäuerung durch zu hohe Laktatmengen mit gravierenden Folgen, wie z. B. schwerwiegende Rhythmusstörungen.